Mit einem Boot auf dem Pangalanes-Kanal zu einem einheimischen Dorf

Händler am Straßenrand von Toamasina
Händler am Straßenrand von Toamasina

Lokale Agenturen

 

Wer einen Eindruck vom alltäglichen Leben in Madagaskar und der Natur gewinnen will, dem sei eine Fahrt mit einem „longboat“ auf dem Pangalanes-Kanal und der Besuch in einem kleinen Dorf außerhalb der Stadt sowie ein Besuch der Markthalle in Toamasina empfohlen. Entsprechende Ausflüge werden auf dem Kreuzfahrtschiff oder im Internet angeboten. Man kann auch spontan vor Ort bei einheimischen Agenturen am Ausgang des Hafengeländes buchen. Die Preise liegen zwischen 25 und 100 EURO.

 

Wir hatten den Ausflug vor Ort gebucht. Unsere Gruppe bestand aus 6 Personen. Unser Guide sprach fließend Französisch und recht passabel Englisch und Deutsch.

 

Schon auf der Fahrt mit dem Van vom Hafen entlang der Uferpromenade und durch die Stadt erhält man einen ersten Eindruck vom Leben in diesem recht armen Land. Die Straßen haben große Schlaglöcher, die insbesondere während der Regenzeit aufgrund der häufigen Regenschauer reichlich mit Wasser gefüllt sind. Schafherden werden mitten durch die Stadt getrieben. Rohes Fleisch wird ohne Kühlung direkt an der Straße verkauft und fast überall säumen Unmengen von Müll den Straßenrand.

Fahrt auf dem Pangalanes-Kanal
Fahrt auf dem Pangalanes-Kanal

Pangalanes-Kanal - 600 km lang

 

Mit dem "longboat" ging es dann etwa 16 km auf dem Pangalanes-Kanal aus der Stadt hinaus. Der Kanal ist rund 600 km lang und verläuft parallel zum Indischen Ozean. Da es häufig keine befestigten und befahrbaren Wege gibt, ist der Kanal auch heute noch ein wichtiger Verkehrsweg. Der Kanal wird von Flößern und motorbetriebenen "longboats" u. a. zum Transport von Nahrungsmitteln, Bambus und Maniokblättern genutzt. Überall sind Fischreusen ausgelegt. Viele Einheimische angeln am Kanal, baden darin oder waschen dort ihre Wäsche.

Leider macht der Kanal einen sehr verdreckten Eindruck. So schwammen in der Nähe von Toamasina viele Teerklumpen auf der Oberfläche, die von der am Kanal gelegenen einzigen Ölraffinerie Madagaskars zu kommen schienen.

Ankunft in  Ambokarivo
Ankunft in Ambokarivo

Besuch in einem Dorf

 

Unsere Kanalfahrt wurde von dem Besuch eines typischen Dorfs unterbrochen. Das Dorfoberhaupt hatte den Besuch gestattet und empfing uns am provisorischen Anlegesteg.

Beeindruckend waren die unzähligen freundlichen Kinder, die uns auf unserem Weg durch das Dorf begleiteten, sowie die einfachen Hütten ohne Strom, die immer wieder durch die über Madagaskar hinweg ziehenden Zyklone zerstörten werden. Interessant und zugleich beeindruckend war die unglaubliche Vielfalt an Obst (u. a. Erdbeerbüsche) und Gemüse.

 

In einer kleinen Hütte führten uns einige Bewohner den Ablauf einer Hochzeitszeremonie vor. Mädchen heiraten oftmals bereits mit 16 Jahren, wobei die Ehegatten nicht von den Eltern bestimmt werden. Unser Guide berichtete, dass die teilweise sehr großen Familien oftmals mit etwa 40 EURO im Monat auskommen müssten. Dies ist nur möglich, weil mit dem geangelten Fisch aus dem Kanal und dem im eigenen Garten selbst angebauten oder in der näheren Umgebung geernteten Obst und Gemüse ein Großteil der Ernährung bestritten werden kann.

Blumenstand vor der Markthalle
Blumenstand vor der Markthalle

Besuch in der Markthalle

 

Den Abschluss unseres Ausflugs bildete ein Besuch der großen Markthalle in Taomasina, dem Bazary Be Market. Hier findet man für wenig Geld alles, was auf Madagaskar hergestellt und erzeugt wird: Bekleidung, Handwerkskunst, Gewürze, Obst usw..

Stand: Januar 2019

Markthalle am Sonntag
Markthalle am Sonntag